Die Sage von der übergossenen Alm am Hochkönig

von Sieglinde Kögl-Plenk

Wie einstmals der Gletscher am Hochkönig entstand

Die Alpen sind eine Region voller alter Mythen und Sagen. Die Geschichten die seit jeher von Generation zu Generation weitergegeben werden, wimmeln nur so von wunderlichen, freundlichen, boshaften oder bösen Gestalten, ab und zu kommt auch der Teufel persönlich vor und oft erklären sie Besonderheiten der Natur und ihre Entstehung. Eine alte Sage vom Hochkönig erklärt die Entstehung des dortigen Gletschers und lehrt den Menschen Demut.

Die Sage von der übergossenen Alm

Dort wo heute der weiße Gletscher des Hochkönigs liegt, breiteten sich einst weite, saftig grüne Wiesen und Almen aus. Hunderte Kühe fanden dort bestes Futter und gaben Milch im Überfluss. Die Sennerinnen auf den Almen kamen mit dem Käsen und Buttern kaum nach und wurden mit der Zeit zu reichen Leuten. Sie tranken zerlassene Butter statt Wasser, schmückten die Kühe mit Glocken aus echtem Silber und vergoldeten die Hörner der Stiere. Sie begannen des nächtens lustige Feste mit den Jägersburschen der Umgebung zu feiern, wozu sie extra Wein bis aus Salzburg kommen ließen. Sie badeten in Milch, um ihre seidige und zarte Haut zu pflegen und schütteten sie danach einfach weg. Sie hatten nichts besseres zu tun, als sich vorm Spiegel gegenseitig mit Kugeln aus Butter zu bewerfen und begannen die Wege mit Käselaiben zu pflastern und die Zwischenräume mit frischer Butter aufzufüllen damit, wie sie sagten, der Teufel etwas zum fressen habe, wenn er mit seinen Gesellen herankomme. So demütig und fromm sie früher gewesen waren, jetzt verschwendeten sie die guten Gottesgaben hemmungslos.

Blick zum sagenhaften Hochkönig

Eines Nachts kam ein einfacher Wandere im grauen Pilgermantel zu einer der Hütten und bat um etwas Essen und ein Nachtlager. Die übermütigen Sennerinnen aber wiesen den armen Mann ab und schickten ihn zurück in die Dunkelheit. Diese unbarmherzige Tat brachte das Fass vollends zum überlaufen. Kaum war der Alte fortgezogen, brauten sich über den Teufelshörenen dunkle Wolken zusammen, wie Sie in der ganzen Gegend zuvor noch niemand gesehen hatte. Ein furchtbares Unwetter zog stürmisch heran. Sintflutartig ergoss sich der Regen unter wildem Blitzen und Donnern über die weite Fläche, die unglücklichen Mägde, über Hütten und Herden und erstarrte sofort zu Schnee und Eis. Man sagt der Teufel persönlich hätte die Gäste geholt in sein feuriges Reich. Und so liegt die einst fruchtbare Alm heute noch verlassen und zu ewigem Eis gefroren am Hochkönig und ist weithin als übergossene Alm bekannt.

Sagenhafte Natur am Hochkönig

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